Neues aus dem Dorf

An dieser Stelle berichten wir über interessante Themen und Ereignisse aus unserem Dorf.


Berührende Lieder und Texte beim Abend für den Frieden

Texte von Laotse über Wilhelm Busch, Erich Kästner bis hin zu Bertold Brecht wurden beim Abend für den Frieden im Tennishaus gelesen. Rund 50 Teilnehmende waren gekommen, um bei Liedern und Vorlesungen Zuversicht zu gewinnen, dass auch im Kleinen mit Engagement für die Zivilgesellschaft gegen Unfrieden vorgegangen werden kann. „Stimmen aus dem Massengrab“ waren zu hören, „Die Bitten der Kinder“ oder die „Rede für den Frieden“. Betroffene Stille begleiteten die Lesungen. Die gebürtige Syrerin und jetzige Deutsche Hasna Alkasem sowie Iris Behrens-Fahrenwald machten mit Übersetzungen aus dem Koran deutlich, dass die Religionen so nah beieinander liegen und „Salam alaikum“ oder „Friede sei mit euch“ als traditioneller muslimischer Friedensgruß nicht nur für diese gilt. Er soll allen Menschen entboten werden. Das Wort Salam hat weitere Bedeutungen wie Sicherheit, Gesundheit oder Zufriedenheit.

 

Der Äthiopier Abrahaley Kasay Gebremariam hatte sich hingesetzt und einen eigenen Text verfasst. „Frieden ist die Kunst, unsere Gedanken, Gefühle, Einstellungen und Handlungen unter Kontrolle zu haben und in gesunden Beziehungen zu leben“, findet er und hat für sich den Frieden gewählt statt des ständigen Krieges in seiner Heimat.

 

 

„Das Monster Krieg speit wieder Feuer, von Frieden sind wir rund um den Globus weit entfernt“, hatte die SPD Ortsvereinsvorsitzende Birgit Panten zu Beginn der Veranstaltung betont. Bürgerkriege sowie grenzübergreifende Auseinandersetzungen habe es seit dem Ende des 2. Weltkrieges mehr als 360 gegeben. In Myanmar beispielsweise wüte seit 60 Jahren ein Kampf der Bevölkerungsgruppen untereinander.

 

 

 

„Ich kann das nicht mehr mit ansehen“, mit diesen Worten reagieren mittlerweile viele Menschen auf die Bilder aus dem Nahen Osten oder aus der Ukraine. Sie ziehen sich zurück in das Private und sperren die Welt aus. Wie jedoch müssen sich die Menschen fühlen, die im Mittelpunkt der Katastrophen stehen? Auf die Bomben fallen, die von Ort zu Ort ziehen, um Sicherheit zu finden, die hungern und frieren? Einig waren sich die Anwesenden, dass sie nicht wegschauen, sondern Zeichen setzen möchten.

 

So wie die Musiker und Sänger Henning Krüger und Bernd Gagelmann, die „What a wonderful world“ zum Auftakt spielten. Die Songs „Hero of War“ oder „Imagine“ des Duos Krüger und Gagelmann waren gelungene Interpretationen für Musik, die Herzen berührt. Auch zarte Klänge der Rav Vast Drum passten zum Thema. Auf der Handpan mit der großen Bandbreite an Tönen spielte Markus Klein selbst komponierte Stücke, das von ihm auch getextete „Lovley“ sang seine Tochter Elin. Zusammen mit Trommler Michael Schönnagel demonstrierte Klein zudem, wie die beiden unterschiedlichen Instrumente wunderbar harmonieren können. Beim intensiv und gefühlvoll von Henning Krüger vorgetragenen Lied „Mama Ana Ahabek“ für alle Kinder, die sich auf der Flucht befinden, wurde sich von den Zuhörern manche Träne aus de Gesicht gewischt. Die Botschaft des Abends „Lasst uns die Ohnmacht mit Handeln bekämpfen“ war bei allen angekommen.

 

 


Hohe Auszeichnung für Meinert Schweim

Die Verdienstmedaille in Gold mit Diamant ist eine der höchsten Ehrungen, die Musiker in der blauen Feuerwehruniform erhalten können. Während der Jahresversammlung der Amtsfeuerwehr im Auenland-Südholstein durfte sich Meinert Schweim über diese hohe Auszeichnung freuen. Mehr als 50 Jahre leitete der heute 82-Jährige den Feuerwehrmusikzug seiner Heimatgemeinde. Während der jüngsten Versammlung der Musiker gab er dieses Amt an seinen bisherigen Stellvertreter Björn Gerkens weiter, der einstimmig gewählt wurde. Musikalischer Leiter des Ensembles bleibt weiterhin Claus Popp. Meinert Schweim war daneben auch als Leiter der Jagdhornbläser jahrzehntelang aktiv und stand seiner Feuerwehr nicht nur als Musiker zur Verfügung, sondern auch als Aktiver. Dafür wurde er wurde er zum Ehrenmitglied der Amtsfeuerwehr ernannt.                                                                                                                 Foto Ehlers

 


Eine Medaille für Felix Stoltenberg

Im großen Rahmen wurde Gemeindearbeiter Felix Stoltenberg geehrt. Beim Neujahrsempfang in der Schulaula erhielt er nicht nur viele lobende Worte, begeisterten Applaus, sondern auch eine Medaille und einige Leckereien von Bürgermeister Andreas Strate. Seit 20 Jahren ist Felix Stoltenberg auf Plätzen und Wegen im Dorf unterwegs, um sie sauber zu halten, sie zu pflegen und zu verschönern. Überwiegend zusammen mit seinem „Chef“ Robert Quade bildet er ein fleißiges Gespann. Egal ob Arbeiten am Hundeplatz, an der Kläranlage, an Feldwegen oder den Müllboxen. Die beiden Männer sorgen für Ordnung. Gerade einmal 20 Jahre war der „Hartenholmer Junge“ Felix, als er in den Dienst der Gemeinde eintrat. Nun ist er 40 Jahre alt und hinter Quade der Zweitdienstälteste in der Schar der Gemeindemitarbeiter. Stolz und strahlend zeigte er nach dem Empfang den Gratulanten seine Medaille.

Foto und Text: Panten


Keine Zeit für Gedenken und Mahnung

Erinnerungsmohnblume heißen die roten Anstecker, die im englischsprachigen Raum am Remembrance Day getragen werden als Erinnerung an Opfer von Gewalt und Kriegsherrschaft. Die Popys werden sogar von Schulkindern getragen, wenn sie Soldatenfriedhöfe besuchen. Die Niederländer begehen ihren stillen Erinnerungstag am Nationale dodenherdenking, bevor sie einen Tag darauf mit einem Volksfest die Befreiung der Kriegsherrschaft ausgelassen feiern. In Frankreich ist der 11. November einer von gleich elf Gedenktagen. Der Jour du Souvenir wird am 11. November gegangen, ebenso wie der Wapenstilstandsdag in Belgien. In den USA gedenken die Bürgerinnen und Bürger zweimal im Jahr: am Veterans Day und am Memorial Day.

 

Seit einundsiebzig Jahren, seit 1952, wird der deutsche Volkstrauertag zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen: er erinnert an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Als stiller Feiertag steht er unter besonderem gesetzlichem Schutz und bietet Gelegenheit zu Einkehr und Besinnung. Die Nationalflaggen werden an diesem Tag auf Halbmast gezogen, politische Vertreter rufen in Reden zu Frieden und der Einhalt von Menschenrechten auf, gern auch im Beisein ehemaliger Kriegsgegner und früherer Feinde, die heute zu Freunden geworden sind.

 

In Hartenholm hatte am Volkstrauertag keiner der 13 Gemeindevertreter:innen Zeit zum Innehalten. So übernahm Pastorin Manuela Zschaubitz nicht nur den theologischen Teil des Gedenkens in der Kirche, sondern auch die Ansprache vor den beiden Mahnmalen auf dem Friedhof. Die Gemeinde hatte einen Kranz geschickt, den Holger Neitz als Vorsitzender des Kirchengemeinderates an einer Tafel mit den Namen der gefallenen Soldaten im 2. Weltkrieg niederlegte.

 

„Fast schon lästig scheint jedes Jahr wieder das Prozedere der Kranznierlegung und des Totengedenkens, fast aus der Zeit gefallen“, kommentierte Pastorin Zschaubitz in ihrer Ansprache. Aber in Zeiten von weltweit fast 40 kriegerischen Auseinandersetzungen, darunter auch eine in Europa, sei dieser Gedenktag für sie umso wichtiger. „Er ist von Bedeutung für die Zeit, die vor uns liegt“, betonte sie mit Blick auf die nachwachsende Generation. „Diese Steine hier sind mehr als Gedenktafeln für die Toten, es sind Mahnmale für die Lebenden“, hob Frau Zschaubitz hervor. Wichtiger denn je sei dieser Tag, damit auch die Nachkommen ein Verständnis dafür entwickeln könnten, wie wichtig der Frieden sei.

 

„Friede ist nicht ein Geschenk, dass man annehmen und sich daran erfreuen kann. Um den Frieden zu erhalten, müssen wir uns für ihn einsetzen, für ihn die Stimme erheben, zu ihm aufrufen. Ich und Wir alle“, mahnte die Pastorin eindringlich. Denn dieser Volkstrauertag sei auch eine Mahnung, dass Krieg nie wieder geschehen dürfe. Die wenigen Teilnehmer der kleinen Zeremonie zeigten sich bestürzt über das Desinteresse an dem Gedenktag. Das Engagement für Frieden, Freiheit und gegen Diskriminierung muss gerade in dieser unruhigen von gegenseitigem Hass durchzogenen Zeit deutlich gezeigt werden. Damit Frieden für unsere Kinder und Enkel auch weiterhin ein Geschenk ist, das sie vor Not und Elend bewahrt.

Foto: Panten


Wasser ist ein kostbares Gut

Eine Bohrung für neue Elektroleitungen an falscher Stelle brachte für das gesamte Dorf ein ungewöhnlich aufregendes  Wochenende. Am Freitag, 28. Juli, traf ein Bohrer die Hauptwasserleitung, die an der Mühlenstraße von Struvenhütten aus direkt neben dem Robinienhof verläuft. Alle an das öffentliche Netz angeschlossenen Wassernutzer standen bis zum frühen Morgen des Sonntags ohne Wasser da. Hartenholm ist gehört zum zentralen Wassernetz des Zweckverbandes Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg, das sich wie ein Ring durch die umgebenden Gemeinden schlängelt.
Nach den ersten unruhigen Nachfragen in der Nachbarschaft häuften sich beim neuen  Bürgermeister Andreas Strate die Anrufe besorgter Einwohner. Da dieser sich aber gerade in den Urlaub abgemeldet hatte, musste seine Stellvertreterin Melanie Tödt zusammen mit Mitgliedern der Gemeindevertretung und der Feuerwehr den Wassernotstand ausrufen und mit Hilfe von Fachleuten die Lage untersuchen und Lösungen finden. Leitungspläne wurden organisiert, die Firma Rohr- und Tiefbau Wähler mit der Arbeit beauftragt, ein Statiker des Technischen Hilfswerkes nach Hartenholm gebeten. Denn in einer Tiefe von mehr als 3 Metern direkt an einer Hauswand des ehemaligen Seniorenheimes, das jetzt Flüchtlinge und Obdachlose beherbergt, war der Boden aufgeweicht. Eine Unterspülung der Wand wurde befürchtet. Zum Glück bestätigte sich der Verdacht nicht.
Mittlerweile sorgten Wehrführer Maxim Wolff und sein Stellvertreter Christopher Bortz sowie der ABC- Zug des Kreisfeuerwehrverbandes dafür, eine provisorische Wasserversorgung an sechs Punkten des Ortes aufzubauen. An fünf davon konnten die Hartenholmer ab Sonnabend Brauchwasser in mitgebrachte Behälter abfüllen, vor der Arztpraxis in der Dorfmitte auch Trinkwasser aus dem Nachbarort  Bockhorn. Dort zapften Freiwillige des ABC-Zuges die öffentliche Wasserversorgung an. Auch an die beiden Seniorenheime wurde gedacht, so dass die Versorgung mit dem kostbaren Nass schnell anlief. Einwohner, die nach vielen Regentagen ihre Wassertonnen gut gefüllt hatten oder über einen Brunnen für die Gartenbewässerung verfügen, stellten dieses als Brauchwasser zur Verfügung. Mineralwasser in Flaschen war im Edeka-Markt bei Bärbel Pohlmann der gefragteste Artikel. Seit Montag, 31. Juli gibt es Trinkwasser zum Abzapfen direkt vor dem Dörps- un Sprüttenhuus.
Nachbarschaftshilfe ist in Hartenholm gut eingespielt. Über die  ständig fortgeschriebenen Informationen der Gemeinde auf der Internetseite und in den sozialen Medien wurden älteren Mitbewohnern ohne Internetzugang von Freunden und Nachbarn unterrichtet. Auch die nicht Deutsch sprechenden  Familien im Dorf wurden informiert, so dass alle auf dem Laufenden gehalten wurden. „Die Zahnräder laufen gut ineinander“, berichtete Melanie Tödt und bedankte sich bei allen, die sich engagiert hatten.
Nachdem am frühen Sonntag aus einer provisorischen Leitung wieder Brauchwasser in die Häuser gelangte, gab es ein erstes Aufatmen. Als Trinkwasser darf dieses jedoch nicht genutzt werden. Das kann erst nach einer Untersuchung durch ein Fachlabor über die Gemeinde wieder freigegeben werden.  
Der Empfehlung der Bundesregierung zufolge sollte jeder Haushalt für Notfälle einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln vorhalten, der für mindestens zehn Tage reicht. Zusätzlich sollte man - ebenfalls für zehn Tage - je zwei Liter Wasser pro Person und Tag im Haus haben. Sollte der Strom ausfallen, wird zu Trockenprodukten wie Reis, Mehl, Zucker, Salz, Kekse, Knäckebrot, Linsen, Bohnen, Instantbrühe oder Pasta geraten. Auch H-Milch oder Milchalternativen wie etwa Soja- oder Haferdrinks halten mehrere Monate − die Drinks teils bis zu einem Jahr. Die Vorräte kühl, trocken und dunkel lagern.

Fotos: Panten


Vielfachnutzung für Gemeindebüro

Umgezogen ist nicht nur das Gemeindebüro aus der Alten Schule hin zum Bürgermeisterweg 21, sondern auch das Büro des Flüchtlingskoordinators Bernd Birkholz. Da der alte Bauhof in ein ebenerdiges Büro umgebaut werden soll, stellte die Gemeinde als Übergangslösung eine Wohnung im Feierabendwohnheim zur Verfügung. Hier werden nicht nur der neue Bürgermeister Andreas Strate (Donnerstag, 18 bis 19 Uhr) zu sprechen sein, sondern auch die neue Kümmerin Leanne Sude (0175 8829465) zur gleichen Zeit.  Als Gesprächspartner für Bewohner des Robinienhofes oder ausländische Familien, die in Hartenholm leben, ist weiterhin Bernd Birkholz (Foto links) zuständig. Hier berät er den 28jährigen Abdulsamat Sabri, der neu aus Afghanistan in Hartenholm angekommen ist. An drei Tagen ist Bernd Birkholz in der ebenerdigen Wohnung gleich neben dem Eingang anzutreffen: Montag von 17 bis 18.30 Uhr, Mittwoch von 10.30 bis 12 Uhr und Donnerstag von 16.30 bis 18 Uhr.  Telefonisch ist das Büro unter 990163 zu erreichen. Die ehemaligen Räume in der alten Schule wurden mittlerweile von zwei „Tagesmüttern“ bezogen, die dort zehn Kleinkinder betreuen.                                                                                                                 

Foto: Panten


Andreas Strate ist Bürgermeister

Andreas Strate, Spitzenkandidat und Vorsitzender der Freien Wählergemeinschaft Hartenholm (FWH), ist neuer Bürgermeister. Während der konstituierenden Sitzung im Dörps- un Sprüttenhuus wurde er von Elfi Saupe als ältestem Mitglied der neuen Gemeindevertretung in sein Amt vereidigt. Einstimmig votierten die 11 anwesenden von  13 neuen Gemeindevertreterinnen und -vertretern nicht nur für Andreas Strate, sondern auch für seine Stellvertreter Melanie Tödt (CDU) und Patrick Petersen-Lund (FWH). Damit wurde das Wahlergebnis vom Mai widergespiegelt, das mit einem deutlichen Vorsprung für die FWH ausgefallen. Diese stellt jetzt 8 Vertreter, die CDU 5. Strate hatte mit 502 die meisten Stimmen von  den Wählerinnen und Wählern erhalten. Wir Sozialdemokraten waren bekanntermaßen nicht zur Wahl angetreten, da sich leider nicht genügend Bewerberinnen und Bewerber gefunden hatten.

 

Einen großen Wechsel brachte diese Wahl mit sich, nach der gleich 9 Frauen und Männer ganz neu in das Amt gewählt wurden. Zwei weitere waren vorher schon als bürgerliche Mitglieder in Ausschüssen tätig. Für die Ausschüsse wurden folgende Mandatsträger als Vorsitzende gewählt:

 

Finanz: Patrick Petersen_Lund (FWH), Bauausschuss: Thomas Eidecker (CDU), Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit: Thorsten Wiemer (FWH), Sozialausschuss: Melanie Tödt (CDU) und Umwelt- und Wegeausschuss: Veit Wendtland (FWH).

 

Für die kommenden Jahre werden laut Andreas Strate das neue Baugebiet „An den Tannen“ im Mittelpunkt der Arbeit in der Gemeindevertretung stehen, der Ausbau des Kindergartens und der Neubau des Sportlerheimes.

 

 

Bildunterschrift: Bürgermeister Andreas Strate wurde von Gemeindevertreterin Elfi Saupe vereidigt.

Foto: Panten


Neue Nasen für Holzfiguren - Spende der SPD für den Dorfplatz

Nun haben die Holzfiguren auf unserem Dorfplatz wieder Nasen erhalten. Künstlerin Steffi Weilkiens aus Fredesdorf hat sich dieses Mal nicht als Sägebiene betätigt, sondern als Filigrankünstlerin. Nachdem Vandalen im Januar die neue Gruppe mutwillig beschädigt hatten, nutzte Frau Weilkiens ein paar trockene Tage, um die lädierten Gesichter der Stelen zu reparieren. Der SPD Ortsverein hatte ihr nach der Tat signalisiert, dass er die Kosten für die Arbeit übernehmen würde.

 

Entsetzt hatten die Sozialdemokraten den Anschlag auf die im Herbst installierte Figurengruppe verfolgt. SPD Mitglied Margret Brandt (links) hatte bei der Januar-Sitzung vorgeschlagen, eine angedachte Spende für ein Projekt in der Gemeinde dafür auszugeben. Einmütig stimmten alle Anwesenden zu, und Kassenwart Hanno Harwardt stellte nach getaner Arbeit den Betrag für etliche Arbeitsstunden am 16. Februar zur Verfügung . Bürgermeisterin Ingeburg Büge wurde schriftlich darüber am gleichen Tag informiert.

 

Der Ortsvereinsvorsitzenden Birgit Panten gegenüber machte die Holzkünstlerin deutlich, wie sehr betroffen viele Bürgerinnen und Bürger sie während der Stunden auf dem Dorfplatz angesprochen und ihr Unverständnis zu der Tat ausgedrückt hatten. Die drei Frauen riefen geschlossen dazu auf, dass die Dorfgemeinschaft wachsam auf Vandalismus im öffentlichen Raum achtgeben sollte.

 

Am 27. Februar teilte die Bürgermeisterin mit, dass die Versicherung der Gemeinde die Reparaturkosten übernimmt. Daraufhin stimmte die Spendergruppe zu, das Geld für die weitere Verschönerung des Dorfplatzes mit der Figurengruppe zu belassen, damit es der Gemeinschaft zugutekommt.

Für die Reparatur der beschädigten Figuren auf dem Dorfplatz überreichte Margret Brandt (links) vom SPD Ortsverein der Künstlerin Steffi Weilkiens aus Fredesdorf eine Spende für den Arbeitsaufwand.

 

Foto: Panten

 


Abschied von Alt-Bürgermeister Richter

Traurig haben auch die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Hartenholm Abschied genommen von Johannes Hermann Richter, der am 19. Januar mit 81 Jahren verstorben ist. Er wurde im hiesigen Ruheforst beigesetzt.

 

Hermann Richter gehörte viele Jahre der Gemeindevertretung für die Freie Wählergemeinschaft Hartenholm an und war von 2004 bis 2013 Bürgermeister für alle Bewohner unserer Gemeinde. In seiner Amtsführung war er unserer Fraktion immer ein zuverlässiger und aufrichtiger Partner, den wir sehr geschätzt haben.

 

Neben der Kommunalpolitik wirkte Hermann Richter, der in Kisdorfer Wohld auf einem Bauernhof aufgewachsen war, im örtlichen Reit- und Fahrverein sowie etliche Jahre als Vorsitzender des Sozialverbandes Deutschland, ehemals Reichsbund. Auch im Helferkreis für die Geflüchteten übernahm er Aufgaben, um den Menschen bei der Integration zu helfen. Der pensionierte Zollbeamte zählte mit seiner Bodenständigkeit und seiner zugewandten Art zu den besonders um die Gemeinde verdiente Personen.

 

Sein Tod macht uns betroffen. Wir trauern mit seinen beiden Töchtern und der gesamten Familie. Wir werden Hermann Richter in besonders guter Erinnerung behalten.

 

Birgit Panten

 

SPD Ortsverein Hartenholm


Weihnachtsäpfel verteilt

Das waren harte Bedingungen für die Sozialdemokratinnen Margrit Brandt (2.v.l.) und Ute Grebenstein beim traditionellen Verteilen von Weihnachtsäpfeln vor dem Edeka-Markt Pohlmann. Zusammen mit Birgit und Karl-Heinz Panten verschenkten sie die blankgeputzten Äpfel aus der Haseldorfer Marsch an die Einkäufer Dazu gab es den gedruckten Weihnachtsgruß mit dem Rezept für leckere Zimtsterne. Das hatte Margrit Brandt als Vorlage genommen, um einen Vorgeschmack auf Weihnachten zu geben. Ihre Zimtsterne machten dem Rezept alle Ehre und schmeckten nach „mehr“. Das stellten auch Bärbel Pohlmann und ihre Mitarbeiterinnen fest, die natürlich für ihre Gastfreundschaft mit Äpfeln und Keksen belohnt wurden. Auch das älteste Mitglied der SPD in Hartenholm, Erwin Treinis, ließ sich das Gebäck schmecken. Er hatte gerade seinen 88. Geburtstag gefeiert und gehört seiner Partei seit 60 Jahren an.

Foto: Panten


Gab es Äpfel im Paradies? Nein, sagt der Expert                                          30.10.2022

Jakob Lebel, Signe Tillisch oder Schöner aus Haseldorf. Kennen Sie diese Namen? Das sind keine Prominenten, sondern die Bezeichnungen alter Apfelsorten. Eckart Brandt ist Pomologe, oder schlicht gesagt Apfelbauer und -züchter. Er war aus Großenwörden an der Oste nach Hartenholm gekommen, um in der Schule zur Eröffnung der diesjährigen Kultour der Gemeinde einen Vortrag über alte Apfelsorten zu halten. Die örtlichen Landfrauen hatten die Patenschaft für diesen Vortrag übernommen und beköstigten die Teilnehmenden mit köstlichen Apfelspezialitäten wie Kuchen oder Chutney mit orientalischen Gewürzen. Vorsitzende Tamara Wiemer und Schriftführerin Ilse Koudmani sorgten dafür, dass die von Brandt mitgebrachten Äpfel in ansprechenden Häppchen verkostet und verglichen werden konnten.
Spezialist Brandt hat zwischen Elbe und Oste 1985 den Boomgarden Park Helmste gegründet, der weit über die Region hinaus bekannt ist mit rund 400 alten und regionalen Sorten. Über den Apfel hinaus wachsen an den Hoch- und Halbstammbäumen auf knapp vier  Hektar auch Birnen, Pflaumen, Kirschen und Quitten. Die Erhaltung alter Obstsorten ist für Eckart Brandt eine Möglichkeit zum Erhalt unseres kulturellen Erbes und der genetischen Vielfalt. Denn Hochstamm-Obsthöfe gibt es nur noch selten. Im Erwerbobstbau gibt es nur noch niedrige Obststämme. „Da gibt es keine Leitern mehr“, sagte Brandt schmunzelnd.
Er nahm das Publikum mit auf eine Reise zurück bis in die Antike. In Mesopotamien oder Griechenland wurden bereits um 800 v.Chr. Apfelbäume bewirtschaftet und auch veredelt. Die meisten Sorten stammten von asiatischen Wildäpfeln ab, die in Zentralasien in Mittelgebirgen wuchsen und dort beispielsweise die Lieblingsspeise der verschiedenen Bärensorten waren, die durch große Apfelurwälder stromerten. Erst 2004 gelang es Forschern der Universität in Oxford durch Genuntersuchungen nachzuweisen, dass viele der heute veredelten Äpfel aus höheren Lagen in Kasachstan oder Kirgisien stammen.
Der Weg bis nach Germanien dauerte Jahrhunderte. Klöster oder Adelshöfe widmeten sich der Apfelvermehrung. Die Früchte waren im Mittelalter allerdings eher Medizin, da sie roh nicht zu genießen waren. Der älteste Apfel, den es heute noch gibt, ist der Borsdorfer, der um 1175 benannt wurde. Der Anbau von Äpfeln war in der Renaissance nach Brandts Worten ein aristokratischer Volkssport. Aus dieser Zeit stammt unter anderem die Goldparmäne, ein frischer zitroniger Apfel. Das 19. Jahrhundert war die Blütezeit der Äpfel in Deutschland, in der über 4000 Apfelsorten detailliert beschrieben wurden. Alte gezeichnete Schau-Tafeln mit Apfelsorten sind heute Kostbarkeiten.
Auf die Frage, warum in den Supermärkten so viele Apfelsorten aus aller Herren Länder angeboten werden und so wenige alte heimische Sorten, betonte Brandt: „Der Weltgeschmack ist süß und knackig“. Diese plastikartig gleichförmigen Äpfel seien Bluffer und  hätten in der Regel diverse Spritzduschen mit Schädlingsbekämpfungsmitteln hinter sich. Die von ihm vorgestellten Äpfel waren „Einzelstücke“ , durchaus auch mit Delle oder kleiner Schorfstelle. Aber alle waren hocharomatisch von knackig bis mürbe wie Signe Tillisch. „Den liebten edle alte Damen im 19. Jahrhundert“, erzählte Brandt schmunzelnd. Denn mürbfleischige Äpfel, „nicht zu verwechseln mit mehligen“, waren damals sehr beliebt, weil viele Menschen schlechte Zähne hatten. Übrigens: Brandt und viele seiner Kollegen sind sich sicher. Eva hatte im Paradies keinen Apfel in der Hand. „Dort, wo das Paradies gelegen haben soll, wuchsen keine Äpfel. Das muss eine andere Frucht gewesen sein“.

Apfelbauer Eckart Brandt hatte unter anderem den großen Horneburger Pfannkuchen nach Hartenholm mitgebracht und auch den winzigen  zitronigen Rotfranch.

Foto: Panten


Sportcamp: Der Garant für Ferienspaß                                                     20.08.2022

Das Sportcamp des TuS Hartenholm ist immer wieder der Höhepunkt des Ferienprogrammes. Auch diesen Sommer war es ausgebucht mit Jungen und Mädchen, die in der Mehrzweckhalle campierten und jeden Tag verschiedene Sportarten unter Anleitung von Übungsleitern ausprobieren durften, Spiel und Spaß erlebten. Optischer Hinweis auf die Veranstaltung ist die lange Reihe mit mehr als 30 Fahrrädern vor der Halle. Auch wenn dieses Jahr das Dorfhaus wegen der vorübergehenden Nutzung als Kita nicht zur Verfügung stand, wussten Leiterin Birgit Timm und ihr vielköpfiges Team sich zu helfen. Der Vorraum der Halle wurde Speisesaal und einige Arbeiten wurden einfach nach draußen verlegt.

 

Besonders gefreut hat sich Birgit Timm darüber, dass sich ehemalige Campkinder jetzt als Helferinnen und Helfer freiwillig gemeldet hatten. Die Übungsleiter boten sechs Sporteinheiten aus den Sparten des TuS an. Tennis, Tischtennis und Handball waren unter anderem dabei. Dabei konnten manche neue Lieblingsdisziplinen gefunden werden. Rund 50 Kilometer wurden mit den Fahrrädern absolviert, zum Barfußpark nach Todesfelde oder zum Schwimmen nach Struvenhütten.

 

Morgens konnten die Hartenholmer eine Schar Kinder mit dem Bollerwagen vor der Bäckerei antreffen. 100 Brötchen gingen jeden Tag über den Tresen. Mit der Vollverpflegung klappte alles prima, bis hin zu den 25 aufgeschnittenen Äpfeln am Abend vor dem Zähneputzen. Und sogar für den Tisch- und Abwaschdienst gab es immer genügend eifrige Hände. Auch die Jüngsten, die teilweise das erste Mal außerhalb ihrer gewohnten Umgebung übernachteten waren nach den aufregenden Unternehmungen so geschafft, dass es mit dem Schlummern im Schlafsack gut klappte. Und Hallenwart Thomas Arps als „hilfreicher Geist hinter den Kulissen“, so das Lob des TuS, sorgte dafür, dass zwischendurch alles wieder sauber war. Die Verantwortlichen des Camps zeigten sich wieder so zufrieden, dass sie für das nächste Jahr das Versprechen abgaben, wieder für eine sportliche Ferienwoche sorgen zu wollen.

 

Auf der neu gestalteten Internetseite des TuS, unter www.tus-hartenholm.de sind weitere Fotos des Camps und die Namen von Betreuern und Übungsleitern nachzulesen.

An jedem Tag gab es in der Mehrzweckhalle durch verschiedene Übungsleiter ein abwechslungsreiches Sportprogramm.

Auch ehemalige Campteilnehmer hatten sich als Betreuer freiwillig bei Leiterin Birgit Timm gemeldet.

 

Auch das Spülen des Geschirrs wurde von den Jungen und Mädchen ebenso wechselnd durchgeführt wie Tischdienst und Brötchenservice.

 

Statt im Dorfhaus wurde in diesem Jahr der Speisesaal im Vorraum der Halle aufgebaut.

 

 

Sogar ein Friseursalon wurde den Mädchen in der Halle angeboten. Gern ließen sich die jungen Damen kunstvolle Zöpfe flechten.

Fotos: TuS Hartenholm


Brandübung mit 900 Teilnehmenden und 120 Feuerwehrfahrzeugen                 17.08.2022

Hartenholms Wehrführer Maxim Wolff arbeitete das Konzept aus

 

Rot sahen die Hartenholmer am Sonnabend, 13. August, im Dorf und der Umgebung. Dazu Blaulicht und Sirenengeheul. Rund 900 Blauröcke mit 120 Feuerwehrfahrzeugen sowie Einsatzkräfte des DRK, des THW, des Feuerwehrflugdienstes und zahlreiche Beobachter der Landesforsten, der unteren Naturschutzbehörde und aus der Politik waren zu einer großen Waldbrandübung in den Segeberger Forst (SeFo) im Raum Heidmühlen gekommen. Bei 30 Grad im Schatten schwitzten die Beteiligten in ihrer Einsatzkleidung. Spaß hatten die Mitglieder der Jugendfeuerwehren, die die Flammen und Glutnester im knochentrockenen Forst simulierten.

 

„Hut auf“ bei der Übung hatte neben Kreiswehrführer Jörg Nero Hartenholms Feuerwehrchef Maxim Wolff, der seit zwei Jahren die konkrete Ausarbeitung durchgeführt hatte. Nach einer kleineren Übung 2017 hatten seine Kameraden ihn ermuntert, doch einmal etwas Großes vorzubereiten. „Durch Corona hat sich das verzögert“, betonte der Ortswehrführer. Am Tag nach der Herausforderung konnte er durchschnaufen und bekennen: „So etwas durchzuführen, ist einmalig“. Sein persönliches Fazit: „Alle haben das gut gemeistert“ und : „die Entscheidungsträger haben eingesehen, dass in allen Bereichen mehr Geld benötigt wird, vor allem für mehr Brunnen im Wald“.

 

Während eines Rundfluges mit dem Feuerwehrflugdienst Holstein konnten sich Staatssekretär Jörg Sibbel, Werner Schwarz (Minister für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz SH) und Landrat Jan Peter Schröder mit Kreisbrandmeister Jörg Nero aus der Luft einen Überblick über die vielfältige Lage machen. Diese wurde „angereichert“ um verschiedene Hindernisse wie verunfallte Fahrzeuge, umgestürzte Bäume, Vermisste und sogar den Einsatz störende Gaffer.

 

Die Probleme bei Waldbränden im Segeberger Forst hatte Wolff dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen, Lasse Petersdotter, bereits vor kurzem in einem Gespräch erläutert. Nun konnten die Beobachter um den Chef der Landesforsten, Tim Scherer, sowie aus 23 Freiwilligen Feuerwehren und Brandschutzgemeinschaften feststellen, dass die optimale Wasserversorgung ebenso wie die Garantie von Funkverbindungen nicht erreicht ist beim SeFo-Konzept, das es bereits seit Jahren gibt. Bei Bränden speziell mitten im zweitgrößten Forst des Landes reichten die Brunnen nicht aus.

 

Gerade in den Zeiten veränderter Klimabedingungen sei dieses von großer Bedeutung, so Maxim Wolff. Er verwies auf die großen Waldbrände auch in Deutschland in den vergangenen Wochen. Er ist froh, zusammen mit dem Ministerium und den Landesforsten im Gespräch bleiben zu können. Bei der folgenden Auswertung werde die Feuerwehr des Kreises weiterhin auf eine Verbesserung auch der technischen Ausrüstung der Wehren bestehen.

 

Bei Erfrischungen und Essen aus drei Großküchen des DRK und der Johanniter wurde nach der Großübung an allen Tischen bereits eifrig gefachsimpelt. In den Statements der Gäste gab es viel Lob von allen Beteiligten. „Das freute mich sehr“, betonte Wolff und hob seinen Stellvertreter Christopher Bortz und Gruppenführer Dennis Selinsky für ihre Hilfe hervor. Er lobte das Engagement seiner eigenen Gruppe, die erst im Mai von dieser Mammut-Aufgabe erfahren hatte.

Kreiswehrführer Jörg Nero begrüßte rund 80 eingeladene Beobachter am Hartenholmer Dörps- un Sprüttenhuus, um ihnen den Ablauf der Übung zu erläutern.

Drei Großküchen von DRK und Johanniter verpflegten nach der Übung die Teilnehmer rund um das Dörpshuus.

Auch das Bergen von Verletzten bei einem Autounfall gehörte zu den Übungen im Segeberger Forst.

Rund 120 Feuerwehrfahrzeuge brachten die rund 900 beteiligten Rettungskräfte zu den verschiedenen Übungsorten.

 

Die Brunnen im Segeberger Forst reichen nicht aus, um an allen Stellen genügend Löschwasser bei Bränden zur Verfügung zu haben.

Mitglieder der Jugendfeuerwehren simulierten bei der Großübung im Segeberger Forst die Flammen und Glutnester.

Fotos: Kreisfeuerwehrverband Segeberg, Segeberger Zeitung


Königswürde bei Kaiserwetter                                                               03.07.2022

„Leider hatten wir 30 Teilnehmer weniger als vor Corona“, sagte Bernd Birkholz, stellvertretender Vorsitzender des Hartenholmer Bürgervereins zur Beteiligung am diesjährigen Vogelschießen auf dem Sportplatz. Wer das Gelände mit den zahlreichen Spielmöglichkeiten besuchte, merkte das nicht. Rund 150 Schulkinder bis zu den neunten Klassen sowie unzählige Minis bevölkerten mit Eltern, Geschwistern und Großeltern das Gelände. Schwungvolle Musik des Feuerwehrmusikzuges unter der Leitung von Claus Popp und das Kaiserwetter belohnte die Arbeit der Ehrenamtlichen.

 

Seit 61 Jahren gibt es den Bürgerverein in der Gemeinde. Anlass, nach der unfreiwilligen Corona-Pause, das Fest auszudehnen. Auf Bitte der Gemeinde übernahmen Vorsitzende Belinda Wiese und ihr Helferteam nicht nur das Vogelschießen, sondern am Nachmittag auch noch die Organisation des Dorffestes. Höhepunkt war aber die Proklamation der kleinen und großen Könige nach den Spielen. Mia Schwarz und Kyell Alexander Imbeck siegten in der ersten, Lisa Pjede und Mats Meiners in der zweiten Klasse. Klara Schroeder und Lukas Lambrecht aus dem dritten Schuljahr sowie Isalie Voß und Mattis Valentin aus dem letzten Grundschuljahr erhielten die großen Siegerschärpen. Bei den Jugendlichen platzierten sich Clara Schirrman und Theodor Wree der Klassenstufen 5 und 6. Und die silbernen Königsketten gingen nach dem erfolgreichen Armbrustschießen an Leonard Strate und dem besten Luftgewehrschießen an Hanna Sophia Steenbuck.

 

Dafür, dass es für alle Teilnehmer Preise gab, hatten viele Helferinnen mit einer Haussammlung und dem Einkaufen von Präsenten gesorgt. So konnten sich alle Jungen und Mädchen in der Sporthalle an den großen Tischen etwas aussuchen und zogen begeistert mit Spielen, Wasserspielzeug oder Gutscheinen zu den wartenden Eltern. Am Umzug zwischen den Veranstaltungsblöcken beteiligten sich in glühender Hitze nicht sehr viele Akteure zwischen den beschützenden Polizei- und Feuerwehrfahrzeugen. Die meisten sammelten Kraft für das Dorffest.

 

Zahlreiche Spiel- und Spaßstationen, eine Bühne, Stände mit Erfrischungen und Leckereien sowie jede Menge Musik zogen „das halbe Dorf“ auf den Festplatz. Steckenpferdreiten beim Reitverein, Glücksraddrehen, Wasserstationen mit den Blauröcken, Sportliches beim TuS und dem Schützenverein waren nur einige der Angebote. Der Kinderchor der Kirche, die Trommlergruppe sowie Sing for fun der Landfrauen sorgten für das Bühnenprogramm. Eine reich bestückte Cafeteria der Landfrauen, Grillspezialitäten des Bürgervereins und Popcorn „satt“ zogen die Besucher an. Und alles war kostenlos. „Wir haben Spartöpfe aufgestellt, um die Helfer vom Kassieren zu entlasten“, sagten die Organisatoren. Bis spät in den lauen Sommerabend hinein sorgte Livemusik für Dorffeststimmung im Herzen der Gemeinde.

Auf dem Sportplatz wurden nach dem Kindervogelschießen die Könige und Königinnen der Klassen 1 bis 9 mit Siegerschärpen und viel Applaus geehrt.

Foto: Klein


Viele fleißige Helfer:innen für den Bürgerverein                                          03.07.2022

Bürgerverein, Landfrauen, Trommelgruppe, Reiter- und Sportverein, Kirche, Gemeinde, Feuerwehr und Schützenverein: die Aktiven in Hartenholm sind immer zur Stelle, wenn es darum geht, für die Gemeinschaft ein Fest zu gestalten. Das Dorffest im Anschluss an das Kindervogelschießen zog bis in den späten Abend hinein alle Generationen auf dem Festplatz, um zu spielen, miteinander Spaß zu haben, zu kommunizieren und sich an Musik zu erfreuen. Als besonderen Knaller empfanden die Kinder das kostenlose Popcorn „bis zum Abwinken“ oder dem Einschreiten der Eltern. Wie immer nicht nur optisch, sondern auch von der Vielfalt her war der Kuchentresen des Landfrauenvereins ein dicht belagerter Treffpunkt. Auch hier wurde kein Geld kassiert, sondern freundlich auf ein Sparschwein verwiesen.

Zufriedene Gesichter zeigten Bürgervereinsvorsitzende Belinda Wiese und ihr Stellvertreter Bernd Birkholz. Immer mit der Pandemie im Hinterkopf wurde in relativ kurzer Zeit neben dem Kindervogelschießen auch noch das Dorffest organisiert. „Aber wir haben unsere Kapazitäten auch erreicht“, meinte Bernd Birkholz. Durch einen noch hohen Krankenstand mussten tatsächlich alle möglichen Helferinnen und Helfer direkt angesprochen werden. „Das hilft meistens.“

Mit ihrer neuen Chorleiterin Imme Demos stellten die Damen von Sing for Fun , dem Chor der Landfrauen, auf der Bühne beim Dorffest neue und bekannte Lieder vor.

Foto: Panten


Autor Olaf Müller (58) erzählt in dem Buch „Der Himmel meiner Mutter“ eine zutiefst bewegende biografische Geschichte: die Kindheit und Jugend seiner Mutter in Schlesien während des Zweiten Weltkrieges. Aus dem Buch lasen er und seine Schwester Stefanie Bendel aus Hartenholm im Kaltenkirchener Mehrgenerationentreff und lösten lebhafte Erinnerungen und Erzählungen und den rund 30 Besuchern aus. Die Geschwister hatten sich nach den Erzählungen und einer Zeichnung des damaligen Heimatortes in Polen auf Spurensuche begeben. Fundstücke brachten sie in Zusammenhang mit den Erzählungen der mittlerweile verstorbenen Mutter. Das Buch liefert Zeugnis von unbeschwerten Tagen und hereinbrechendem Unheil sowie vom ständigen Überlebenskampf auf einem Frauentreck, der eine grausame Route von Schlesien gen Westen nahm. Das Buch ist für alle, die hautnah nachspüren wollen, was es wirklich bedeutet, Krieg und Heimatverlust zu durchleben. Da ist gerade in heutiger Zeit ein hochaktuelles Thema. Das Buch gibt es im Handel oder bei Steffi Bendel. Sie überlegt, ob sie diese Lesung auch in Hartenholm bei den Landfrauen oder im Seniorenclub anbietet.


Rote Eier als Ostergruß                                                                        25.04.2022

Das hat Tradition: Seit Jahrzehnten verteilen wir Sozialdemokraten in Hartenholm am Sonnabend vor Ostern rot gefärbte Eier als Gruß. Auch zu diesem Fest hatten wir 80 gekochte Eier in unterschiedlichen Rottönen gefärbt und unseren Informationsstand vor dem EDEKA Markt Pohlmann aufgebaut. Besuch hatten wir vom MdL Stefan Weber, der am 8. Mai um den Wiedereinzug in den Kieler Landtag kämpft. Dem ehrenamtlichen Bürgermeister in Sievershütten gefiel der stetige Strom von Einkäufern, die an den Stand kamen. Mini-Schokohasen, den Oster-Dorfspiegel sowie jede Menge Informationen in Wort und Schrift gab es mit auf den Weg, auch wenn sich einige Angesprochene als Wähler anderer Parteien outeten. „Das ist egal, Hauptsache demokratisch“, war das Fazit dieser Gespräche. Übergreifend gab es nicht nur Sorgen um regionale Probleme zu besprechen wie Ausbau der Windkraft, die Inflation oder die Schwierigkeiten des Handwerks, Auszubildende zu finden. Der Krieg in der Ukraine mit all seinen Auswirkungen auch für uns in Deutschland stand im Mittelpunkt der Begegnungen.

Fotos: Panten


Wieder Wechsel in der Gemeindevertretung                                              30.08.2021

Einen weiteren Wechsel hat es in der Hartenholmer Gemeindevertretung gegeben. Wie in der Segeberger Zeitung und auf der Homepage der örtlichen CDU zu lesen war, hat Stephanie Viktorin ihr Mandat als Gemeindevertreterin niedergelegt und ist aus der CDU ausgetreten. Gründe dafür wurden in einer Mitteilung von Elfi Saupe, der neuen Fraktionssprecherin der Christdemokraten, nicht genannt.

 

Die bisherige Gemeindevertreterin Stephanie Viktorin hatte in der Zeit unter Bürgermeister Johannes Hermann Richter von 2008 bis 2013 der Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWH) angehört. Zur Kommunalwahl hatte sie als Parteilose 2013 für die Christdemokraten kandidiert und war wieder in die Gemeindevertretung eingezogen. 2018 wurde Stephanie Viktorin, mittlerweile als CDU-Mitglied, Spitzenkandidatin für ihre Partei.

 

Das Wahlergebnis sah dann aber die FWH als Sieger mit fünf Mandaten vor den fast gleichauf liegenden CDU und SPD mit jeweils 4 Mandaten. Da die FWH keinen Kandidaten für die BM-Wahl benannte, kam es nach vielen Gesprächen zur einstimmigen Wahl von Karl-Heinz Panten (SPD). Im Frühjahr und Sommer diesen Jahres traten er und zwei weitere SPD-Vertreterinnen wegen zwischenmenschlichen Differenzen und Respektlosigkeiten zurück, im Sommer auch die letzte wegen eines Wohnortwechsels. Da die Wahlliste der Sozialdemokraten damit leer war, verfielen die Sitze in der Gemeindevertretung, die nur noch mit 9 statt 13 Mitgliedern tagt.

 

Die Christdemokraten konnten nach dem Rückzug von Stephanie Viktorin einen Nachrücker benennen. René Bernklau wird bei der nächsten Sitzung am 8. September ihren Platz einnehmen. Weitere Mitglieder der CDU-Fraktion sind der zweite stellvertretende Bürgermeister Wilhelm Hasenkamp, Melanie Tödt und Elfi Saupe, die im Mai 2016 Gemeindevertreterin geworden war und nach eigenen Angaben parteilos ist.


Hilfe gesucht für die Betreuung der Geflüchteten im Hartenholmer Robinienhof       26.08.2021

Mehr als 20 Bewohner aus verschiedenen Ländern werden von unserem kleinen Helferkreis unterstützt. Durch Corona und neue Arbeitszeiten fehlen uns weitere Ehrenamtler für die Fahrten zur Tafel oder zum Einkaufen nach Kaltenkirchen, für die Hilfe bei Arzt- und Behördenbesuchen oder für die Sprachvermittlung, wenn noch keine Kurse angeboten werden.

Es gibt keinerlei zeitlichen Verpflichtungen. Aber wer zwei oder drei Stunden in der Woche den Männern und Frauen das für sie fremde Land näherbringen möchte, ist sehr herzlich willkommen. Hilfe kann das Mitnehmen von ein oder zwei Bewohnern zur eigenen regelmäßigen Einkaufstour ebenso sein wie die Ausgabe von Dingen aus der Kleider- oder Möbelkammer.

Wer mehr wissen möchte, meldet sich unter 01702680093 bei Koordinator Bernd Birkholz oder kommt in seine Sprechstunde am Donnerstag von 17.00 bis 18.30 Uhr in der alten Schule.

„Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können“, hat Mark Twain gesagt. Und Freundlichkeit ist auch eine Sprache, die (noch) kein Deutsch sprechende Menschen verstehen können. Sie sind dankbar für Hilfe und Zuwendung.


Gemeindevertretung hat sich neu sortiert                                                        16.06.2021

Mit Carolin Reimers ist auch das letzte Mitglied der ehemaligen vierköpfigen Fraktion der SPD aus der Gemeindevertretung zurückgetreten. Die Rechtsanwältin zieht zum Schuljahresbeginn aus Hartenholm weg und musste ihr Mandat niederlegen. Ein Nachrücker oder eine Nachrückerin stand auf der ehemaligen Wahlliste von 2018 nicht mehr zur Verfügung. Dass Sozialdemokraten damit die Gemeinde schlagartig in Stich gelassen haben, wie im Dorffunk von einem Sprecher mitgeteilt, ist nicht richtig. Zum einen ging es in den vergangenen Jahrzehnten bei ihnen immer um die Gemeinde und ihre Bewohnerinnen und Bewohner im Mittelpunkt, zum anderen wurde immer konstruktiv, ehrenamtlich und ohne eigenen Vorteil in den Gremien von den SPD-Vertretern gearbeitet. Dass es erst ab jetzt wieder um Hartenholm und seine Bürger geht, ist eine sehr einseitig gefärbte Meinung.

 

Die jetzt noch neun Mitglieder der Gemeindevertretung werden von der Freien Wählergemeinschaft Hartenholm (5) und der CDU (4) gestellt.

 

Zur Bürgermeisterin wurde während der Sitzung in der Mehrzweckhalle einstimmig Ingeburg Büge (FWH), zur Stellvertreterin Uta Hartmann (FWH) bestimmt. 2. Stellvertretener Bürgermeister bleibt Wilhelm Hasenkamp (CDU). Umfangreiche Ausschuss- und Gremienposten mussten durch den Rückzug der Sozialdemokraten neu besetzt werden. Hier die wichtigsten:

 

Wählbarer Bürger im Finanzausschuss wurde Jesko Schirrmann, Vorsitzende des Wege- und Umweltausschusses Ute Hartmann. Diesem Gremium gehört künftig auch Patrick Petersen-Lund an. Im Sozialausschuss ist neu vertreten Elfi Saupe, im Bau- und Planungsausschuss Ingeburg Büge und im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit Björn Johannsson und Melanie Tödt. Vorsitzender im Bau- und Planungsausschuss wurde Andreas Strate, seine Stellvertreterin Stephanie Viktorin.

 

Die zurückgetretenen Karl-Heinz Panten und Kerstin Klein hatten für die Sitzung der GV eine Einladung erhalten, die ebenfalls ausgeschiedene Birgit Panten nicht. Alle drei hatten an die Mitglieder der Vertretung folgenden Brief geschickt, der leider nicht öffentlich vorgelesen wurde.

 

„Guten Tag an die Damen und Herren der Gemeindevertretung Hartenholm, für Mittwoch, 16. Juni 2021, haben wir (Kerstin Klein und Karl-Heinz Panten) eine Einladung bekommen zur Sitzung der Gemeindevertretung im Dörps- un Sprüttenhuus. Vielen Dank dafür. Zusammen mit Birgit Panten sollten wir aus dem Gremium verabschiedet werden. Das ist freundlich gemeint. Aber mit dem Niederlegen unserer Ämter und Mandate am 11. März 2021 ist für uns unser Rückzug aus den verschiedenen Gremien erledigt. Deshalb werden wir an der Sitzung nicht teilnehmen.

 

Unsere zum Teil 40jährige Tätigkeit in Ausschüssen und Gemeindevertretung hat uns immer viel Freude bereitet und wurde mit der Auszeichnung beim Neujahrsempfang durch die Gemeinde im Januar 2019 mit dem Ehrenschild belohnt. Das ist uns als Ehepaar Panten Dank und Anerkennung genug.

 

Wir wünschen allen am 16. Juni neu gewählten Damen und Herren für ihre Ämter eine glückliche Hand und unserer Gemeinde auch in der Zukunft ein gedeihliches Wachstum mit gesunder Infrastruktur. Das Motto „Wald. Wiesen. Liebenswert.“ wird für uns auch weiterhin Bestand haben.

 

Gutes Gelingen für die Arbeit in den gemeindlichen Gremien wünschen………..“

 

Die von Carolin Reindl vorgetragene Stellungnahme drucken wir auf dieser Seite ab.


Abschiedsrede in der Gemeindevertretung                                                       16.06.2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

 

da der jetzt folgende Tagesordnungspunkt eigentlich der Verabschiedung verdienter Mitglieder der Gemeindevertretung dienen sollte, nutze ich die Gelegenheit, um genau das zu tun: Mich zu verabschieden.

 

Wie sie vielleicht schon gehört haben, werden wir berufsbedingt den Standort wechseln müssen und in den Großraum Potsdam ziehen. Das fällt uns alles andere als leicht, wir haben uns in Hartenholm wohlgefühlt, unser Sohn ist hier geboren und aufgewachsen, dieser Schritt ist also für uns alle kein kleiner und wir werden viel von uns an diesem Ort zurücklassen. Er ist uns sehr ans Herz gewachsen.

 

Weil dies so ist, will ich aber auch nicht sang- und klanglos verschwinden, sondern Ihnen und Euch allen zu allererst einmal für die Zusammenarbeit danken. Diese war mit dem einen enger und vertrauensvoller, mit anderen weniger, insgesamt aber habe ich mich bemüht, mich von persönlichen Befindlichkeiten wenig leiten zu lassen. Denn wir haben hier einen klaren Auftrag: Den unserer Wählerinnen und Wähler.

 

Manchmal weiß ich nicht, ob das wirklich jedem so klar ist. Wir sitzen hier nicht, weil das unser Hobby ist. Vielleicht ist es das auch, aber wenn ich zum Beispiel Musik mache oder Tennis in meiner Freizeit spiele, brauche ich niemanden, der mir das wirklich erlaubt. Und im Zweifelsfall interessiert das auch niemanden.

 

Hier aber bekommt jeder von uns von den Mitbürgerinnen und Mitbürgern die Erlaubnis, unserer Tätigkeit nachzugehen. Wir sind gewählt. Ein demokratisch höchstes Gut. Unsere Anwesenheit ist kein Selbstzweck. Seit ich in dieser Gemeindevertretung sitze, habe ich viel Engagement für die Gemeinschaft erlebt. Und daneben viel Eigennutz. Seit ich meine Tätigkeit hier versehe, habe ich viel kooperatives Arbeiten über die Parteigrenzen hinweg erlebt. Und oft auch das genaue Gegenteil. Als ich hier ankam, wurde mir von einigen gesagt: Hier gibt es keine Parteigrenzen, wir sind alle ein Dorf. Doch das stimmt nicht.

Denn es gibt nicht nur Parteigrenzen. Das wäre zu einfach. Es gibt Partikularinteressen hier und da, tatsächlich über die Parteigrenzen hinweg, und es gibt Befindlichkeiten, Animositäten, Eifersüchteleien. Ich meine damit keinen Streit, denn der Diskurs gehört zum politischen Geschäft. Ich meine damit den Umgang, den wir hier untereinander gepflegt haben.

Die Tatsache, dass ich hier als letzte Mitglied der SPD in der Gemeindevertretung stehe, zeigt, dass hier etwas gründlich schiefgelaufen sein muss. Die Tatsache, dass unser Bürgermeister oder unsere Bürgermeisterin neu gewählt werden muss, zeigt, dass es Probleme gibt. Denn es gab keinen eigentlichen öffentlichen Skandal. Da hat jemand, entnervt vom Verhalten anderer, aufgegeben.

Ich will hier keine Nabelschau betreiben und hier nicht in die Historie der Beziehungen in diesem Dorf einsteigen, das kann ich gar nicht, schließlich haben wir nur 16 Jahre hier gewohnt und sind damit für viele gerade mal angekommen. Und schließlich ist so ein Dorf auch immer ein bisschen wie eine Insel ohne Wasser. Aber die Art und Weise, wie hier Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter behandelt wurden, die sich über Jahre für die Gemeinschaft verdient gemacht haben, war mindestens bemerkenswert.

 

Sicher sind auf allen Seiten Fehler gemacht worden, das will ich gar nicht behaupten oder beschönigen. Aber was hier passiert ist, ist genau das, was viele Menschen der Politik vorwerfen und weswegen sie ihr nicht mehr vertrauen. Es ging hier nicht mehr um die Sache. Hier waren Menschen anderen Menschen schlicht und ergreifend zuwider. Eine andere Begründung für ein solch herablassendes Vorgehen möchte ich mir gar nicht vorstellen.

 

Wenn wir die Demokratie in diesem Land stärken und bspw. auch Extremisten keine Chance geben möchten, dann müssen wir schon in der kleinsten politischen Zelle zeigen, dass wir zusammenarbeiten wollen und können, um Probleme zu lösen. Mit unterschiedlichen Ansätzen, auch mal mit Streit, aber immer darauf bedacht, Lösungen finden zu wollen. Diese Gemeindevertretung hat genau das nicht mehr getan.

 

Und noch mehr: Sie hat es niemanden schmackhaft gemacht, hier wirklich mitmachen zu wollen. Wer täte sich das schon freiwillig an. Deshalb lasse ich hier nun eines zurück:

Die Parlamente in unserem Land sind keine Quasselbuden, sie sind ein Forum, auf dem die Meinungen der Gesellschaft öffentlich ausgebreitet und diskutiert werden sollen.

Eine lebendige, hitzige Diskussion belebt das Geschäft. Beschimpft zu werden nicht. Auf der Straße, im Restaurant, Kneipe oder wo auch immer diffamiert zu werden, erst recht nicht.

Arbeiten Sie an Ihrer Einigkeit. Und an der Ernsthaftigkeit, mit der sie ihren Dienst an der Gesellschaft versehen. Ein Ehrenamt zu übernehmen, heißt nicht, sich wichtiger zu machen, als man ist. Es bedeutet, für die Ehre zu arbeiten.

 

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch allen, dass jedem klar ist, warum er das hier machen darf: Weil er stellvertretend für viele Bürgerinnen und Bürger hier sitzt, die ihm oder ihr ihre Stimme gegeben haben, ihre Stimme, die von der jeweiligen Person wahrgenommen werden sollte.

 

Die Vorkommnisse der vergangenen Monate haben davon viel zerstört, der Demokratie einen Bärendienst erwiesen. Ich hoffe, dass diese Gemeindevertretung zukünftig wieder ihrem Namen gerecht wird, und im Schwerpunkt die Interessen der Gemeinde vertritt.

 

In diesem Sinne alles Gute für die Zukunft und machen Sie es gut!

 

Carolin Reindl, Hartenholm 16. Juni 2021


Open Air-Konzert im Strandkorb genießen                                                        12.04.2021

Die Corona-Pandemie hält uns auch nach einem Jahr noch fest im Griff. Auch wenn viele Menschen sich nach Lockerungen der zahllosen Bestimmungen sehnen, zeigt die Inzidenzzahl nicht steil nach unten - trotz erster Impfungen und vieler Testungen. Licht am Ende des Tunnels ist jedoch ansatzweise zu sehen. Zumindest mit einer Veranstaltung, die für den Sommer nicht ab-, sondern zugesagt wurde. Auf dem Flugplatz Hartenholm soll es ab Mitte August mehrere Strandkorb-Open Air Konzerte geben.

 

Die Events wurden von der Hockey Park Betriebs GmbH & Co. KG in Möchengladbach „erfunden“ und mit so großem Erfolg umgesetzt, dass damit auf Anhieb 2020 der Deutsche Tourismuspreis gewonnen wurde. Die Veranstaltungsreihe sieht vor, in einem Stadion oder auf einem großen Gelände eine Bühne aufzubauen, vor der gut 400 Strandkörbe auf verschiedene „Inseln“ gesetzt werden. Jeweils zwei Personen halten damit zu ihren Inselmitbewohnern den erforderlichen Abstand ein, Kontakt zu den anderen Inseln gibt es nicht. Auf dem Gelände gilt Maskenpflicht, nicht aber im und am gemieteten Strandkorb. Das ausgeklügelte Hygienekonzept funktionierte im Sommer an einigen Festivalorten so gut, dass diese für 2021 erweitert wurden. Unter anderem für Hasenmoor mit dem Flugplatz.

 

Bespielt werden die Bühnen mit einem Künstlerprogramm, das von Coverband über Schlager bis hin zu Comedians reicht. Sechs Veranstaltungen wird es zwischen dem 18. August und dem 19. September auf dem Flugplatz geben. Durch die beiden durchgeführten Werner-Rennen ist hier die komplette Infrastruktur für die erwarteten Besucher vorhanden. Karten können gebucht werden unter Strandkorb-openair.de. Clou dabei ist, dass die Gäste ab Mai auch eine Picknick-Box mit Verpflegung und Getränken ordern können. Diese werden am Eingang ausgehändigt und sorgen einerseits dafür, dass alles hygienisch bedenkenlos ist und dass die Veranstalter ein Zubrot verdienen nach der langen Abstinenz.

 

Hasenmoor ist derzeit der einzige Ort im Norden, in dem die Strandkorb Open Air Veranstaltungen stattfinden. In Deutschland sind unter anderem noch Berlin, Wiesbaden, Nürnberg oder Regensburg dabei. Die auftretenden Künstler unterscheiden sich. Am Hauptstandort Mönchengladbach beispielsweise werden Jan Delay, Bosse oder die Fantastischen Vier zu hören sein. In Hasenmoor sind es die Queen-Coverband „God Save The Queen”, Liedermacher Philipp Poisel, Culcha Candela mit Reggae und Hip Hop, Reggea-Sänger Gentleman, Mia Julia und Michelle mit „Hartenholm Olé“ oder Sänger Daniel Wirtz, der unplugged spielen wird. Die Preise sind gestaffelt, liegen für die Coverband in Mönchengladbach beispielsweise bei 54,50 Euro. Wer in seinem Strandkorb allein sitzen möchte, zahlt den Preis für zwei Karten, Kinder können mitgebracht werden, müssen aber auch einen Platz buchen. Eine Abendkasse wird es nicht geben.


Der Abriss der Linde                                                                                    10.01.2021

Das Geheimnis des Wandels von Sokrates:

Konzentriere nicht alle deine Kraft

auf das Bekämpfen des Alten,

sondern darauf, das Neue zu formen.


Senioren über 80 Jahren bei der Anmeldung zum Impfen helfen                           04.01.2021

Bürgermeister Karl-Heinz Panten macht zu Beginn der Impfaktionen gegen das Coronarvirus darauf aufmerksam, dass gerade Personen über 80 Jahre oftmals Hilfe für die Anmeldung zum Impftermin im Zentrum benötigen. „Die Senioren werden nicht eingeladen zur Impfung, sondern müssen sich selbst anmelden über Telefon oder Internet“. Der Bürgermeister bittet Angehörige, Nachbarn oder Freude der älteren Menschen, diese anzusprechen und gegebenenfalls für sie tätig zu werden. Viele Impfberechtigte würden die Details zur Vergabe der Impftermine nicht in den Medien verfolgen. „Hier sind wir alle aufgefordert, uns um unsere Nächsten zu kümmern“, betont Karl-Heinz Panten.

 

Wie geplant wurde am 29. Dezember die Anmeldefunktion unter www.impfen-sh.de für die Terminbuchung zur Coronaschutzimpfung für Personen der Prioritäten-Gruppe 1 – über 80jährige, besonders exponiertes medizinisches Personal – freigeschaltet. Die telefonische Anmeldefunktion über die Nummer 116 117 startete kurz darauf. Die Landesregierung teilte noch am gleichen Tag mit, dass bereits nach drei Stunden 13.084 Anmeldungen für die insgesamt 15.120 verfügbaren Einzeltermine in der ersten buchbaren Woche ab 4. Januar belegt waren. Termin-Buchungen für ausgebuchte Zentren sind also erst wieder ab Dienstag, 5. Januar, buchbar.

 

Wie mitgeteilt, werden aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit des Impfstoffes erst nach und nach berechtigte Personen einen Termin bekommen können. Die Termine werden nur wochenweise vergeben. Dadurch soll laut Gesundheitsminister Heiner Garg die Verfügbarkeit des Impfstoffes sichergestellt werden. Ab dem 4. Januar werden die ersten 15 Impfzentren mit dem Impfen von Berechtigten der Gruppe 1 beginnen. Für den Kreis Segeberg wurden Zentren in Wahlstedt, Kaltenkirchen und Norderstedt eingerichtet.

 

Zur Gruppe 1 gehören Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben, Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen tätig sind. Auch Kräfte, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen pflegen und Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko tätig sind, gehören dazu.

 

Bei Personen, die älter sind als 80 Jahre, reicht der Personalausweis als Legitimation. Bei den genannten Berufsgruppen muss der Namen der Einrichtung oder des Dienstes angegeben werden. Zum Impftermin muss dieser Personenkreis eine Bestätigung des Arbeitgebers mitbringen.

 

Wichtig: Anmelden unter der Telefonnummer 116 117 oder im Internet unter www.impfen-sh.de. Dort gibt es auch grundlegende Information zum Download .


Der Central-Gasthof ist bald ein Stück Geschichte                                              04.01.2021

Kurz vor Weihnachten zeigten Bagger und Absperrgitter an, dass der traditionelle Central-Gasthof in der Mitte unseres Dorfes dem Abriss geweiht ist. Das 100 Jahre alte Gebäude, in dem Gustav Lensch im Jahr 2021 eine Schankwirtschaft eröffnet hatte, wird in den Wochen vor und nach Jahresende abgerissen. Ein Unternehmen aus Kisdorf ist zurzeit mit mehreren Mitarbeitern beschäftigt, das Gebäude Zug um Zug abzureißen und dabei gleich die Bestandteile sachgerecht zu sortieren und zu entsorgen. Selbst am Silvestertag wurde bis zum Mittag gearbeitet.

 

Als Gast- und Logierhaus mit Durchfahrt, Ausspann, Tanzsalon und Kegelbahn hatte Lensch das markante Gebäude 1921 am Dorfplatz errichtet. Dieses wurde schnell über die Ortsgrenzen hinaus bekannt für Geselligkeit und gute Küche, die später seine Schwiegertochter Gudrun Lensch auch für Großgesellschaften meisterhaft beherrschte. „Nahezu jede Hartenholmerin und jeder Hartenholmer verbindet besondere Erlebnisse mit dem Traditionshaus“, sagt Bürgermeister Karl-Heinz Panten. Nach dem zweiten Weltkrieg diente es beispielsweise den Turnern des Sportvereins als Sportstätte. Im Saal wurden Barren und Reck aufgebaut, damit die „Herren ihren Leib ertüchtigen konnten“. Die Reckstange ist bis heute erhalten und wurde für das Dorfarchiv gesichert.

 

Weihnachtsbälle, Erntefest, Kindertanz nach dem Vogelschießen oder Jahresversammlungen von Vereinen und Feuerwehr füllten  über Jahrzehnte den großen Saal. „Besonders gern erinnere ich mich an die große Modenschau zum 75jährigen Jubiläum des TuS“, sagt eine ehemalige Hartenholmerin, die von Köln aus heute die Entwicklung im Dorf verfolgt. Sie schickte gleich ein paar alte Postkarten an Bürgermeister Panten, als dieser seine Mitbürger*innen  im Ortsblatt „Wir in Hartenholm“ darum bat, alte Fotos bei ihm einzureichen.

 

Eigentlich sollte der Abschied vom Gebäude mit einer kleinen Ausstellung und Feier verbunden werden. Die Planungen wurden durch die Pandemie zerstört. „Aber kleine Erinnerungen wollen wir auf jeden Fall festhalten“, versichert der Bürgermeister und fragt weiterhin nach Fotos, die im Zusammenhang mit dem Traditionsgebäude stehen. „Und eine Feier wird es spätestens dann geben, wenn auf dem Platz etwas Neues entsteht“, verspricht Karl-Heinz Panten.

 

Das marode Haus und das 1600 Quadratmeter große Grundstück kaufte nach zähen Verhandlungen die Gemeinde, da sie über das Gebiet des Ortskernes eine Veränderungssperre erlassen hatte. Dadurch soll ermöglicht werden, im Rahmen des Dorfentwicklungsplanes Mitsprache über die künftige Bebauung zu erhalten. Denn die Mitglieder der Gemeindevertretung sind sich einig. Die Dorfmitte soll dem in den 1960er Jahren schönsten Dorf des Landes angemessen gestaltet werden.  Dazu gehört eine zukunftsgerichtete Bebauung, die möglichst allen Altersgruppen in der Gemeinde gerecht werden soll. „Ideen gibt es viele. Wir suchen Investoren, die mit uns etwas entwickeln möchten“, blickte Bürgermeister Panten voraus.

Schritt für Schritt wird das Gebäude des ehemaligen Central-Gasthofes abgerissen. Er war 1921 von Gustav Lensch erbaut worden. Der völlig marode gewordene Bau war nicht mehr zu retten.

Fotos: Panten


65 Jahre eisern zusammengehalten                                                                04.01.2021

Am Silvestertag zu heiraten, das ist heute eher ungewöhnlich. Am 31. Dezember 1955 jedoch waren es in Siek gleich sieben Paare, die den Bund für das Leben schlossen. Ein Brautpaar waren Hulda und Erwin Treinis, die am 31. Dezember ihre Eiserne Hochzeit feierten. Auch wenn es wegen der Pandemie kein großes Fest gab, so kamen Kinder, Enkel und Urenkel doch in der Emmauskirche zusammen, um mit Pastorin Manuela Zschaubitz einen kleinen Gottesdienst zu feiern. Vor allem wollten die beiden Senioren dabei um Gesundheit beten, damit sie noch eine Zeit gemeinsam in ihrem Siedlungshaus am Schwarzeneck zusammenleben können.

 

Eine Freude war es dem Jubiläumspaar, dass Bürgermeister Karl-Heinz Panten nicht nur für die Gemeinde einen Präsentkorb überreichte, sondern auch einen Glückwunsch des Ministerpräsidenten mitgebracht hatte. „Woher weiß der denn davon“, fragte das Ehepaar verwundert. Und „völlig platt“ waren die Jubilare auch vom Besuch einer Abordnung der Nachbarn. Diese stellten ein großes aus Grün gebundenes Herz in den Vorgarten und hatten auch Geschenke dabei. „Das hat uns sehr gerührt. Wir bedanken uns sehr“, betonte Erwin Treinis.

 

Hulda Treinis war vor 86 Jahren in der Provinz Wohlynien in Weißrussland geboren worden. Von dort wurden sie und ihre Familie 1939 in den Warthegau ausgesiedelt, dem heutigen Gebiet um die polnische Stadt Posen. Erwin Treinis war 1934 in Ostpreußen zur Welt gekommen. Seine Eltern arbeiteten auf einem großen Gutshof. Zum Ende des Weltkrieges machte sich die Gutsgemeinschaft mit einem Treck über das Eis des Haffs auf den Weg Richtung Westen. In Pillau wollte sie ein Schiff erreichen. Unterwegs wurde die Gruppe nach einem Bombenangriff, den kaum jemand überlebte, auseinandergerissen. Familie Treinis schlug sich nach Gotenhafen durch und wurde mit dem Schiff Potsdam nach Dänemark zum Flüchtlingslager Oksbøl gebracht. „Neben uns lag die Guststloff, die ihr Ziel ja nicht erreichte und versenkt wurde“, erzählt Erwin Treinis. Er weiß sehr anschaulich nicht nur von dieser Zeit zu berichten. Sein Gehirn ist ein hervorragend sortiertes Archiv, aus dem er die einzelnen Schubladen öffnen kann.

 

Ein dreiviertel Jahr war auch seine spätere Frau am Ende des Krieges mit der Familie zu Fuß unterwegs. In Schönberg fanden sie eine neue Heimat, ihr Mann in Siek. Im benachbarten Trittau lernten sie sich 1954 beim Tanzen kennen. „Leider hatte ich vergessen, sie nach ihrem Namen zu fragen“, erzählt Erwin Treinis und lacht. Der Zufall half, denn er traf Hulda in Großensee beim nächsten Tanzvergnügen wieder. „Seitdem sind wir zusammen“, sagt er und strahlt. Das Paar zog über Hasenmoor 1964 nach Hartenholm und konnte hier mit Hilfe der Landgesellschaft über den „Grünen Plan“ ein Haus bauen. Der ehemalige Landarbeiter hatte vorher in den Landesforst als Waldarbeiter gewechselt. Bis zur Rente 1986 blieb er dem Beruf treu. Die kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb wurde durch 16 Raummeter Holz als Deputat aufgebessert. Damit konnte er die wachsene Familie ernähren. Zwei Töchter und ein Sohn wuchsen heran. Heute gehören neben den Töchtern auch drei Enkel und fünf Urenkel zur Familie. Sohn Michael ist zum Kummer seiner Eltern bereits verstorben.

 

Das Leben mit seinen Höhen und Tiefen wird von dem Ehepaar rückwirkend als glücklich betrachtet. „Natürlich gab es auch mal Zoff, aber nie den Gedanken, allein weiter machen zu wollen“, versichern die Jubilare. Besonders gern erinnern sie sich an ihren 14 Tage zusammenhängenden Urlaub zur Silberhochzeit zurück. Das war etwas Besonderes für uns“, betonen sie. Erwin Treinis gehört seit 1962 der Sozialdemokratie an und hat sich bis heute sein Interesse an Politik erhalten. „Besonders ärgern mich Ungerechtigkeiten zwischen Arm und Reich“, sagt er. Gern erzählt er im Ortsverein „von früher“, als er zur Sitzung geholt wurde, wenn sich nicht genügend Bewerber für die Gemeindevertretung fanden. Schmunzelnd nimmt er zur Kenntnis, dass sich daran bis heute nicht viel geändert hat.

Bild links: Erwin und Hulda Treinis (beide 86) freuten sich am 65. Hochzeitstag über den Besuch von Bürgermeister Karl-Heinz Panten. Dieser brachte eine Urkunde von Ministerpräsident Daniel Günter mit zum Jubiläumspaar.

 

Bild rechts: Gekonnt köpfte Jubilar Erwin Treinis anlässlich des Ehejubiläums mit seiner Ehefrau Hulda eine Flasche Sekt.

Fotos: Panten